Zur Sitzung am 21.06.2017 brachte die CDU Durlach eine Anfrage zur Krähenplage in Aue in den Ortschaftsrat ein.
Dabei wurde deutlich gemacht, dass die Vögel sich in ihrer Anzahl stark vermehrt haben und dies zu verschiedenen Beeinträchtigungen für die betroffenen Anwohner führe.
Die Verwaltung wurde hierzu ersucht eine für Mensch und Tier einvernehmliche Lösung zu suchen und die Nester der Vögel zu versetzen oder gar die Äste der betroffenen Bäume entsprechend zurück zu schneiden.
"Leider können wir nach Erhalt der Antwort, seitens der städtischen Verwaltung, keine Entwarnung geben", so Ortschaftsrätin
Doris Böhler-Friess.
Die Stellungnahme der Veraltung liest sich wie folgt:
"Die Saatkrähe ist vor allem in Städten der südlichen Oberrheinebene aufgrund der in der Anfrage dargestellten Verschmutzungen und Lärmbelästigungen zu einem Problem geworden. Versuche, sie zu vergrämen, haben keinen Erfolg gebracht, teilweise das Problem sogar noch verschärft.
Die Saatkrähe ist eine gesellig brütende, naturschutzrechtlich besonders geschützte Vogelart. Unter Schutz stehen nicht nur die Tiere selbst, sondern auch ihre Nester, die meist mehrjährig benutzt werden.
Die Tiere können nur mit einer Ausnahmegenehmigung der Naturschutzbehörde vergrämt oder ihre Nester beseitigt werden. Dies ist nur in besonderen Einzelfällen zulässig, zum Beispiel aus Hygienegründen in der näheren Umgebung eines Krankenhauses.
In Baden-Württemberg brütet die Saatkrähe besonders in der Oberrheinebene, vor allem im südlichen Bereich. Dort gibt es bereits langjährige Erfahrungen mit der Art, insbesondere in Lahr. Die Stadt wird im Sommer sehr viel stärker als Karlsruhe von den Saatkrähen besiedelt. Mit einer Ausnahmegenehmigung der Naturschutzbehörde wurde dort in einem Pilotprojekt durch zahlreiche Maßnahmen versucht, die Tiere zu vergrämen. Dem war aber kein nachhaltiger Erfolg beschieden. Auch anderenorts in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist es bisher nicht gelungen, Saatkrähen dauerhaft aus der Stadt fernzuhalten oder zu vertreiben. Oft wurde die Situation noch verschlimmert, indem die Tiere auf andere bisher unbelastete Gebiete ausgewichen sind oder mehrere neue Kolonien gegründet haben. Da die Tiere ihre Nester in den äußersten Zweigen der Bäume anlegen, die schnell wieder nachwachsen, ist auch der vorsorgliche Rückschnitt von noch nestfreien Bäumen keine Lösung. Eine Lösung gibt es daher nach dem derzeitigen Erkenntnisstand leider nicht: Die Nester dürfen aus rechtlichen Gründen nicht beseitigt werden, besondere hygienische Gründe liegen nicht vor."